Ein dickes Märchenbuch
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Aussehen
Ein in Leder eingebundenes Maerchenbuch. Vorne drauf steht in grossen Lettern: Rumpelstilzchen.
Informationen
| ⓘKann von einem Seher oder Alchemisten bestimmt werden, wenn keines gesetzt ist, wird Unbekannt angegeben. Nur der Alchemist kann bestimmen, welches Metall auch Gold, Silber, Quecksilber, Kupfer, Eisen, Zinn und Blei beinhaltet.Material: | Papier |
| ⓘKann von jedem bestimmt werden, eine genaue Anleitung (auch für Seher) nter Forschen im Inhaltsverzeichnis unter Gewicht. Generell gilt zu beachten, es gibt Gegenstände die stapeln, das Gewicht (damit Volumenverbrauch) bei stapelbaren Gegenständen verhält sich anders, je nach Menge.Gewicht: |
1 (sehr leicht) |
| ⓘKann von jedem bestimmt werden, eine genaue Anleitung unter Forschen im Inhaltsverzeichnis unter Licht.Licht: | 0 (leuchtet nicht) |
| ⓘKann von einem Alchemisten bestimmt werden, allerdings leitet sich die Brennbarkeit oft von dem gesetzten Material ab, z.b. Holz brennt, Textil brennt, Bein brennt nicht.Brennbar: | ja |
| ⓘKann von einem Alchemisten bestimmt werden, allerdings leitet sich die Schwimmbarkeit oft von dem gesetzten Material ab, z.b. Holz schwimmt, Textil schwimmt nicht, Bein schwimmt nicht.Schwimmt: | ja |
Fundort
Im Regal der Freihandbibliothek auf dem Campusgelände der Universität Stuttgart.
Inhalt
Die Geschichte von Rumpelstilzchen.
Faksimile
Es war einmal ein Mueller, der war arm, aber er hatte eine schoene Tochter. Nun traf es sich, dass er mit dem Koenig zu sprechen kam, und zu ihm sagte "ich habe eine Tochter, die kann Stroh zu Gold spinnen". Dem Koenig, der das Gold lieb hatte, gefiel die Kunst gar wohl, und er befahl die Muellerstochter sollte alsbald vor ihn gebracht werden. Dann fuehrte er sie in eine Kammer, die ganz voll Stroh war, gab ihr Rad und Haspel, und sprach "wenn du diese Nacht durch bis morgen frueh dieses Stroh nicht zu Gold versponnen hast, so musst du sterben". Darauf ward die Kammer verschlossen, und sie blieb allein darin. Da sass nun die arme Muellerstochter, und wusste um ihr Leben keinen Rat, denn sie verstand gar nichts davon, wie das Stroh zu Gold zu spinnen war, und ihre Angst ward immer groesser, dass sie endlich zu weinen anfing. Da ging auf einmal die Tuere auf, und trat ein kleines Maennchen herein und sprach "guten Abend, Jungfer Muellerin, warum weint sie so sehr?" "Ach", antwortete das Maedchen, "ich soll Stroh zu Gold spinnen, und verstehe das nicht." Sprach das Maennchen "was gibst du mir, wenn ich dirs spinne?" "Mein Halsband" sagte das Maedchen. Das Maennchen nahm das Halsband, setzte sich vor das Raedchen, und schnurr, schnurr, schnurr, dreimal gezogen, war die Spule voll. Dann steckte es eine andere auf, und schnurr, schnurr, schnurr, dreimal gezogen, war auch die zweite voll: und so gings fort bis zum Morgen, da war alles Stroh versponnen, und alle Spulen waren voll Gold. Als der Koenig kam und nachsah, da erstaunte er und freute sich, aber sein Herz wurde nur noch begieriger, und er liess die Muellerstochter in eine andere Kammer voll Stroh bringen, die noch viel groesser war, und befahl ihr das auch in einer Nacht zu spinnen, wenn ihr das Leben lieb waere. Das Maedchen wusste sich nicht zu helfen und weinte, da ging abermals die Tuere auf, und das kleine Maennchen kam und sprach "was gibst du mir wenn ich dir das Stroh zu Gold spinne?" "Meinen Ring von dem Finger" antwortete das Maedchen. Das Maennchen nahm den Ring, und fing wieder an zu schnurren mit dem Rade, und hatte bis zum Morgen alles Stroh zu glaenzendem Gold gesponnen. Der Koenig freute sich ueber die Massen bei dem Anblick, war aber noch immer nicht Goldes satt, sondern liess die Muellerstochter in eine noch groessere Kammer voll Stroh bringen und sprach "die musst du noch in dieser Nacht verspinnen; wenn dir das gelingt, sollst du meine Gemahlin werden". "Denn", dachte er, "eine reichere Frau kannst du auf der Welt nicht haben." Als das Maedchen allein war, kam das Maennlein zum drittenmal wieder, und sprach was gibst du mir, wenn ich dir noch diesmal das Stroh spinne?" "Ich habe nichts mehr, das ich geben koennte" antwortete das Maedchen. "So versprich mir, wann du Koenigin wirst, dein erstes Kind." "Wer weiss wie das noch geht" dachte die Muellerstochter, und wusste sich auch in der Not nicht anders zu helfen, und versprach dem Maennchen was es verlangte; dafuer spann das Maennchen noch einmal das Stroh zu Gold. Und als am Morgen der Koenig kam, und alles fand wie er gewuenscht hatte, so hielt er Hochzeit mit ihr, und die schoene Muellerstochter ward eine Koenigin. Ueber ein Jahr brachte sie ein schoenes Kind zur Welt, und dachte gar nicht mehr an das Maennchen, da trat es in ihre Kammer und sprach "nun gib mir, was du versprochen hast". Die Koenigin erschrak, und bot dem Maennchen alle Reichtuemer des Koenigreichs an, wenn es ihr das Kind lassen wollte, aber das Maennchen sprach "nein, etwas Lebendes ist mir lieber als alle Schaetze der Welt". Da fing die Koenigin so an zu jammern und zu weinen, dass das Maennchen Mitleiden mit ihr hatte, und sprach "drei Tage will ich dir Zeit lassen, wenn du bis dahin meinen Namen weisst, so sollst du dein Kind behalten". Nun dachte die Koenigin die ganze Nacht ueber an alle Namen, die sie jemals gehoert hatte, und schickte einen Boten ueber Land, der sollte sich erkundigen weit und breit nach neuen Namen. Als am andern Tag das Maennchen kam, fing sie an mit Caspar, Melchior, Balzer, und sagte alle Namen, die sie wusste, nach der Reihe her, aber bei jedem sprach das Maennlein "so heiss ich nicht" Den zweiten Tag liess sie herumfragen bei allen Leuten, und sagte dem Maennlein die ungewoehnlichsten und seltsamsten vor, Rippenbiest, Hammelswade, Schnuerbein, aber es blieb dabei "so heiss ich nicht" Den dritten Tag kam der Bote wieder zurueck, und erzaehlte "neue Namen habe ich keinen einzigen finden koennen, aber wie ich an einen hohen Burg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen, so sah ich da ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu laecherliches Maennchen, huepfte auf einem Bein, und schrie "heute back ich, morgen brau ich, uebermorgen hol ich der Koenigin ihr Kind; ach, wie gut ist dass niemand weiss dass ich Rumpelstilzchen heiss!" Da war die Koenigin ganz froh dass sie den Namen wusste, und als bald hernach das Maennlein kam, und sprach "nun, Frau Koenigin, wie heiss ich?" fragte sie erst "heissest du Kunz?" "Nein." "Heissest du Heinz?" "Nein." "Heisst du etwa Rumpelstilzchen?" "Das hat dir der Teufel gesagt, das hat dir der Teufel gesagt" schrie das Maennlein, und stiess mit dem rechten Fuss vor Zorn so tief in die Erde dass es bis an den Leib hineinfuhr, dann packte es in seiner Wut den linken Fuss mit beiden Haenden, und riss sich selbst mitten entzwei.